LFT 2014: unser Konzept

Wir laden ein zu einem LFT in Berlin, das lesbisch, feministisch, profitfrei und vom Teilen bestimmt ist. Wir wollen gemeinsam einen diskriminierungsfreien Raum gestalten, der für alle Lesben in ihrer Vielfalt offen ist.

Jede gibt, was sie kann, und nimmt, was sie braucht!!

Die Berliner Orgas haben sich zu einem Experiment entschlossen: Drei Tage LFT – wie wäre es, wenn eine andere Welt möglich wäre? Wie wäre es, wenn wir unsere Wertschätzung für die Anderen, ihre Talente, ihre Fähigkeiten, ihren Beitrag zum Ganzen nicht dadurch ausdrücken, dass wir bezahlen? Wie stellen wir Gerechtigkeit her im Zusammenhang mit Fähigkeiten, Interessen, Mühen, Bedürfnissen, Anforderungen und Ressourcen, wenn das Bezahlen als direkter Ausgleich wegfällt? Vielleicht mit unseren Worten und Gesten der Anerkennung und Freude und mit unserer individuellen Tatkraft?

Wir haben mehr oder weniger akzeptiert, dass Geld ein gutes „Schmiermittel“ ist für die Mühen der einen und die Bequemlichkeit der anderen…. und mit den ökonomischen Unterschieden zwischen uns haben wir auch zu leben gelernt! Wer mehr Geld in der Tasche hat, hat es auch auf dem LFT bisher immer ein bisschen bequemer haben können. Die, die nicht so viel hatte, konnte ja immer noch an Souvenirs und Partygetränken sparen, Dauerhelferin sein und sich was dazu verdienen. Wir wollen es diesmal anders haben!

Jede gibt, was sie kann und nimmt, was sie braucht!!

Für die drei Tage an Pfingsten 2014 schaffen wir einen ungewohnten Rahmen: wir lassen das Geld draußen! Wir möchten das LFT mit euch zusammen machen. Zusammen arbeiten, entspannen, diskutieren, lachen, tanzen, feiern, demonstrieren, tätig sein, sichtbar sein…
Es wurde auf den letzten LFTs immer wieder beklagt, dass es einige wenige gibt, die vor und während des LFT viel zu viel arbeiten und viele andere, die kommen, zahlen und viel weniger mitwirken als möglich wäre. Das Zusammensein, das gemeinsame Auf-die-Beine-Stellen von drei lesbischen Feier-Tagen steht für uns im Vordergrund.

M̦ge sich jede einbringen Рso wie sie kann und will.

Alle, die zum LFT 2014 kommen, wirklich alle, auch die Lesben des Orga – Teams, sind Teilnehmerinnen. Sie zahlen Eintritt und gestalten das LFT (inhaltlich, künstlerisch, kulinarisch, atmosphärisch, …) mit. Der durchschnittliche Eintrittspreis soll so niedrig wie möglich sein. Wir werden Euch transparent machen, welche Kosten für das LFT entstehen, da wir einerseits das nötige Geld über die Eintritte einnehmen müssen, andererseits aber definitiv keinen Ãœberschuss erwirtschaften wollen! Jede Teilnehmerin zahlt nach eigener Entscheidung, was sie zahlen kann und möchte. Und doch soll der Eintritt die Kosten für alles decken: Verpflegung, Veranstaltungen, Mitbringsel, Partys, Konzerte, usw.…

Jede gibt, was sie kann und nimmt, was sie braucht!!

Wir lassen das Geld draußen und bezahlen einander nicht. Alle sind Teilnehmerinnen und Mitwirkende, ob Referentin, Orgafrau, Helferin, Technikerin oder Künstlerin.

Das bedeutet: alles, was wir auf dem LFT erleben werden, ist ein Geschenk von Lesben an alle anderen Lesben. Alle schenken einander, was sie haben oder geben wollen:

ihren Grips für eine Veranstaltung, ihre Muskelkraft für das Stühle- oder Bierkistenschleppen, ihre Kreativität für eine vielfältige Ausstellung oder eine Straßenperformance bei der Demo, ihren Musikgeschmack und den MP3-Player für eine halbe Stunde am DJ-Set, ihren Geschmackssinn und ein Küchenmesser für eine Schicht in der Volxküche, ihr schönstes Lächeln für ein paar Stunden hinter dem Partytresen, ihre Wollreste fürs Urban Guerilla Knitting, und und und…. Macht euch schon mal Gedanken!

Wir werden aus der Fülle des Schenkens und Teilens leben statt den Mangel zu beklagen.

Es wird ein Experiment, es wird nicht alles widerspruchsfrei funktionieren, aber wir freuen uns schon jetzt darauf, mit euch zusammen etwas zu erleben, etwas auszuprobieren, auch zu diskutieren und kreativ nach Lösungen zu suchen und wir sind sicher:

wir werden sie finden und es werden sich ganz neue Räume eröffnen.

Aufgaben und Dienstleistungen werden nur bezahlt, wenn wir sie für die Durchführung des LFT wirklich für unverzichtbar halten und keine finden, die uns unentgeltlich helfen (= das LFT beschenken). Die bezahlten Dienstleisterinnen sind aber eben keine Teilnehmerinnen des LFT und verlassen nach verrichteter Aufgabe wieder den LFT – Ort.

Jede gibt, was sie kann, und nimmt, was sie braucht!! Das wird ein rauschendes Fest!